Filiz (33) mit ihrer Tochter. Bild: privat.

"Ich bin durch die Erkrankung meiner Eltern vorbelastet" 

Ich bin Filiz und 33 Jahre alt. Ich bin im November zum ersten Mal Mama geworden. Ich habe Jura studiert und als Anwältin gearbeitet, aber in Berlin meine Ausbildung zur Yoga-Lehrerin gemacht. Eigentlich habe ich einen ziemlich gesunden Lifestyle, aber ich liebe Süßigkeiten und bin durch die Diabetes-Erkrankung meiner Eltern auch einfach vorbelastet. Obwohl mich die Diagnose bei der Gynäkologin nicht besonders überrascht hat, war ich dennoch ganz schön geschockt. Man ist auf einmal eine Risikoschwangere und ich habe mir durchaus auch Vorwürfe gemacht. Außerdem kam auch der Aspekt der Scham hinzu. Ich wollte das nur ungern groß erzählen, ich hatte auch keine Lust, dass man mir ständig auf den Teller guckt. Eine Freundin von mir meinte "Meine Güte, ist doch nicht so schlimm, dann isst du eben MAL keine Süßigkeiten." Daran merkt man auch wie wenig die Leute über Diabetes wissen. Denn es geht ja eben nicht einfach nur um Industriezucker, auch eine Banane oder ein normales Brot, eine Portion Pasta konnte ich eben nicht mehr essen. Ich habe viermal am Tag Blutzucker gemessen und kam auch gut damit zurecht, meine Ernährung so umzustellen, dass ich die meiste Zeit stabile Werte hatte. Aber: Es war schon eine krasse Diät für mich. Als Snack gab es Quark! Das kann ich immer noch nicht glauben. Was mich echt gestört hat waren die ganzen Annahmen der ÄrztInnen..Mir wurde oft gesagt, ich solle jetzt mal Sport machen, dabei mache ich jeden Tag eine Stunde Yoga. Man wird mit der Diagnose sofort "verdächtigt" sich grundsätzlich schlecht zu ernähren und kein Interesse an Sport zu haben. Und das ist einfach Quatsch. Dafür ist alles gut gegangen, meine Tochter kam gesund zur Welt und war auch nicht zu groß oder zu schwer. Andere träumen nach der Geburt von Sushi oder einem Glas Wein, ich wollte einfach eine Portion Spaghetti mit Käse.

Diese Rezepte haben bei Filz gut funktioniert: 

Filiz ist Vegetarierin. Zum Frühstück gab es bei ihr Gemüse, Vollkornbrot mit Käse und einen Kakao aus Mandelmilch und ungesüsstem Kakaopulver. 

Mittags oder Abends gab es bei Filiz oft Omlette mit Pilzen und dazu Salat und Vollkornbrote. "Um satt zu werden habe ich tatsächlich auf Fett gesetzt: Mozarella, dick Frischkäse, Avocado oder Nussmus, irgendeine fette Komponente war immer dabei."

"Bei mir gab es STÄNDIG Salat. Mal mit, mal ohne Bulgur. Manchmal mit Kartoffeln."